Kalligraphie

Kein Kalligraph verunreinigt Flüsse mit Tinte oder vergiftet die Luft, die wir atmen.

Hermann Zapf

Kalligraphie (griech.) heißt Schönschrift oder schön schreiben von historischen Schriften.

Glücksgefühl

Schreiben gehört zu den Künsten, die ein ruhiges Glücksgefühl vermitteln können. Kalligraphen brauchen weder Temporausch noch Materialschlacht. Das eigene Zeitgefühl, der menschliche Puls und die organische Entwicklung der inneren Vorstellung bestimmen den Rhythmus des Schreibens mit Feder oder Pinsel.

Entstehung der Kultur

Oder ist schon eine Epoche in Sicht, in der nur Computer lesen und schreiben können? Wir müssen wohl auch dieser Möglichkeit ins Auge sehen. Aber wir sollten die Schrift als Entstehung der menschlichen Kultur nicht vergessen. Es darf uns nicht gleichgültig sein, ob wir für die Schrift als Transportmittel der Sprache und Gedanken ein ungeeignetes Vehikel oder ein passendes und schönes Fahrzeug einsetzen.

Zu schnell, zu nachlässig

Wir benutzen Handschrift fast nur noch für Notizen und schreiben deshalb viel zu schnell und zu nachlässig. Wir haben uns Unarten angewöhnt wie falsches Sitzen und Schräglegen des Papiers; durch ungleichmäßige Schriftrichtung, mangelhafte Blattaufteilung und falsches Schreibgerät bleiben die Ergebnisse unbefriedigend.

Diese Angewohnheiten und die ungenügende Schulung unserer Augen für gute Schriftformen stehen dem immer mal wieder auftauchenden Wunsch entgegen, zu einer besseren Handschrift zu kommen oder traditionelle Schriftarten der Kalligraphie zu erlernen.